Ist Lesen out?

Ich habe im Online Teil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen interessanten Titel über die Rolle des Buches in den letzten Jahren von Sandra Kegel gelesen.
Die Autorin sieht den Buchhandel in der Krise. Innerhalb der letzten 5 Jahren ist der Buchhandel um die 13% eingebrochen, wobei dies nicht digital aufgefangen wurde. Noch gehen leicht lesbare Fachbücher, Krimis, während Belletristik immer mehr aus den Bücherregalen verbannt wird.
Bücher lesen rangiert auf Platz 14 der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Knapp hinter Kuchen essen und Ausschlafen.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/die-umsaetze-der-buchbranche-brechen-ein-15208155.html

Und in der Zauberbranche? Autoren klagen über immer kleinere Auflagen und den schleppenden Absatz ihrer Bücher. Das Publikum möchte lieber leicht aufbereitete DVDs kaufen (im besten Fall –  im anderen Fall kopieren) auf dem lediglich ein Trick beschrieben wird, als ein Buch zu kaufen, das ein Mehrfaches des Inhalts enthält. Zauberzeitschriften kämpfen mit dem langfristigen Überleben. (Zauberzwerg, Magic Magazine,…..)

Es herrscht Verdrängungswettbewerb wie mir vor kurzem ein Verleger sagte. Immer wieder erlebe ich, dass mir Leute sagen, dass sie erst im neuen Jahr auf den Aladin umstellen werden, da sie ihre bisherige Zeitschrift zuerst künden müssen. Ich verstehe das nicht. Man kann doch auch 2 Zeitschriften abonnieren! Die Zeitschriften am Markt sind so unterschiedlich und ergänzen sich oft wunderbar. Lassen Sie es zu sich den Luxus zu gönnen, für ihren Beruf, ihr Hobby oder ihrer Leidenschaft 40,– bis 44,– Euro im Jahr zu bezahlen, ohne dass Sie gleich über Rationalisierungen nachdenken.

Wir haben in den letzten 3 Jahren unsere Abonnenten verdreifacht. Das macht uns stolz, aber der Weg ist noch herausfordernd, eine Auflage  zu haben, die eine Zeitschrift langfristig rentabel machen.
Eine Zauberzeitschrift ist übrigens auch ein schönes Geschenk zu Weihnachten!

Wenn Sie unter dem Stichwort
„WEIHNACHTSGESCHENK 2018“
bei uns ein Abo für eine Zauberfreundin oder einen Zauberfreund abschließen, legen wir das Dezemberheft 2017 miteiner handgeschriebenen Karte von uns aus kostenlos mit dazu, damit der Beschenkte gleich mit einem Heft überrascht wird.

Ein Geschenksabo lauft – im Gegensatz zum normalen Abo – automatisch nur ein Jahr. Danach endet es automatisch!

3 Kommentare zu "Ist Lesen out?"

  1. Lesen ist etwas Wunderbares!

    Leider bilden sich manche Leute ein, keine Zeit dafür zu haben. Ähnlich wie beim Kochen. Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr zu oberflächigen Menschen, die meinen, lieber von allem ein wenig zu wissen und können zu wollen, als ihr eigenes Fachgebiet zu haben. Aus dieser Tatsache heraus wird vieles nur halbherzig gemacht.

    Man lässt lieber für sich „arbeiten“. Wieso ein Essen mir frischen Zutaten selbst zubereiten, wenn die Industrie alles fix und fertig liefert? Verpackung aufreißen, in die Mikrowelle bzw. in den Backofen damit und ein leckeres Essen ist zubereitet. Geht scheinbar alles viel schneller. Die Gesundheit bleibt dabei aber langfristig auf der Strecke. Denn Fertiggerichte enthalten zuviel Salz und Zucker sowie bekannterweise Geschmacksverstärker, die jede Beziehung zu einem natürlichen Essen zerstören.

    So ist das in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Man lässt lieber andere aktiv handeln. Viele Menschen wollen sich nach getaner Arbeit im Berufsleben einfach zurücklehnen und andere für sie aktiv sein lassen. Beispiel: Das Fernsehen. Man schaltet ein, wird je nach Wunsch dauerberieselt. Genauso ist es mit Musik. Man schließt die Augen und kann passiv genießen.

    Bei einem Buch ist das anders: Man liest und ist dabei aktiv. Denn das Gehirn und die Fantasie werden beansprucht. Einen Roman oder auch ein gutes Buch zur Selbstfindung kann jeder ein wenig anders interpretieren. Ich selbst jedenfalls bin nicht in der Lage, ein Buch passiv zu lesen. Man benötigt eine gewisse Konzentration. Eine Eigenschaft, die genauso wie Zeit vielen Menschen fehlt. Aber ist das wirklich so? Oder ist es nicht eher so, dass man sich Zeit für zu viele unwichtige Dinge nimmt?

    Ein Buch nach altmodischer Art und Weise zu lesen, also das gedruckte Exemplar in der Hand zu halten, ist ein Luxus (sofern das Buch einer gewissen Qualität entspricht). Die Muße, sich zurückzuziehen und sich vom Inhalt des Buchs verzaubern und fesseln zu lassen, ist für mich etwas Wunderschönes. Deshalb rate ich auch immer dazu, bei Verfilmungen bekannter Bücher IMMER zuerst das Buch zu lesen und sich erst danach im Kino den Film anzuschauen. Denn die eigene Fantasie hat vom Buch beflügelt subjektive Ansichten in Bewegung gesetzt. Schaut man sich zuerst den Film an und liest dann das Buch, geht aus meiner Sicht eine große individuelle Wirkung verloren. Ganz besonders auffallend ist dies bei solch herrlichen Büchern wie „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ (Michael Ende).

    In Zeiten des Internets und der täglich fortschreitenden Entwicklung in technischen Dingen wird das Buch immer mehr verdrängt. Allerdings wird es immer Menschen geben, die dem Kunstwerk „Buch“ einen Platz in ihrem Leben lassen und es als Print-Version lesen. Nur oberflächige Menschen sind der Ansicht, dass ein gestern gedrucktes Buch bereits heute schon veraltet ist. In technischen Dingen, die sich tatsächlich im rasanten Tempo weiterentwickeln, mag das vielleicht zutreffen. Aber das Leben besteht nicht nur aus Technik. Das Leben ist Gefühl, Zusammensein, Fantasie und Alltag sowie Geschichte. Unzählige Dinge sind bleibende Werte und Lebensweisheiten, die auch noch in hundert Jahren aktuell sind.

    Ich könnte mir niemals vorstellen, ein Buch als e-book oder PDF-Datei zu lesen. Wenn ich lese, dann mach ich es mir bequem, lege mich auf´s Sofa und schalte die Telefone aus und genieße das Buch. Die Vorstellung, den Inhalt eines Buchs z. B. als PDF-Datei am Notebook lesen zu müssen, finde ich fürchterlich.

    Bei einer gewissen Schicht unserer Gesellschaft werden Bücher auch weiterhin Bestand haben. Andere werden das Buch immer weiter verdrängen. Das scheint der Lauf der Dinge zu sein. Aber – wer weiß – vielleicht kommt doch alles ganz anders und Bücher bekommen wieder ihren Zulauf, den sie verdienen! Ich würde es mir wünschen…

  2. Lesen wird uns überleben und nie wirklich aussterben.
    Ich wollte ausführlich antworten, aber leider fehlt mir die Zeit dazu.
    Nur soviel: Ich *hätte* die Möglichkeit, als Nutzer der hiesigen Stadtbibliothek vollkommen kostenlos auf unzählige eBooks zuzugreifen. Ich habs sogar ein paarmal halbherzig getan, aber es hat mich nicht überzeugt. „Lesen“ ist für mich ein „richtiges“ Buch in den Händen zu halten und mich nicht vor dem Bildschirm mit einer digitalen Version davon zu verzetteln. Insofern lautet meine klare Antwort: eBooks sind für mich out. Lesen war, ist und bleibt in. – Ich hab dieses Wochenende meine gespeicherten Vormerkungen für eBooks gelöscht.

  3. Hallo Hanno, dass ist doch das Thema meines Beitrages im Aladin? Der sich auch gewissermaßen um dieses Thema dreht… Es ist wirklich ein spürbares zeitbezogenes Thema. Und im ganzen Aspekt, auch in historischer Ansicht sehr interessant.

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