Historiker und Sammlertreffen München 2017

Musikautomat um 1900

Der bayrische David Devand und seine Goldfische

Wenn sich Zauberverrückte treffen, die sich für die Geschichte dieser Kunstform interessieren, muss man auf Außergewöhnliches gefasst sein.
Ein wunderbar organisiertes Treffen bei dem 45 Spezialisten und Liebhaber beigewohnt haben. Die Organisatoren Frank Holl, Thomas Fraps und Markus Laymann hatten ein tolles und abwechslungsreiches  Programm zusammengestellt.

Für Leser, die einem solchen Treffen noch nie beigewohnt haben, ein paar Erklärungen:

Jeder Teilnehmer kann für ein solches Treffen Themen anbieten, die dann in einem 15-20 minütigen Referat vorgetragen  und anschließend diskutiert werden.

Musikautomat um 1900

Die Themen: die Rolle historischer Zauberkünstler, die Entwicklung und der Ursprung von verschiedenen Illusionen und Kunststücken, zeitgeschichtliche Strömungen, Randgebiete wie Karikaturen in der Zauberkunst, Ex Libris, der kulturpolitische Hintergrund von gewissen Kunststücken, uvm.
Sammler präsentieren ihre Schätze, diskutieren und man tauscht sich aus. Für mich als Redakteur einer Fachzeitschrift ein wahres Arsenal an wundervollen Themen und hochkarätigen Fachleuten.

Daneben gibt es Führungen und Vorstellungen.

Markus Laymann referierte am Vorabend des Treffens über amüsante Zaubergeschichten aus München
Der Direktor des Münchner Filmmuseums präsentierte Filmmaterial, das Orson Welles in seiner Rolle als aktiver Zauberer zeigte.

Schichtl Trapezkünstler (a la „Antonio Diavolo“)

Im Stadtmuseum konnte man eine schöne Ausstellung über Puppenspiel und Schaustellerei sehen.
Im Deutschen Museum bekamen wir Spezialführungen mit alten Musikautomaten und Stickstoff Experimenten. Waren es doch oft in der Vergangenheit Zauberkünstler die neue physikalische Errungenschaften in ihr Programm aufnahmen und populär machten.

Ein Besuch im phantastischen Zaubertheater Krist & Münch und eine sehr kreative Vorstellung im Theater „und so fort….“ des Teams der Magic Monday Produktion waren ebenfalls im fairen Kostenbeitrag enthalten.

Geigenautomat mit Piano

Für alle Teilnehmer gab es einen aktuellen Aladin samt einem Spezialheft, das im Mai 2017 an alle Abonnenten geht. Die meisten der Teilnehmer sind ohnedies Abonnenten des Aladins! Deshalb ist es ja auch für mich interessant, direkte Resonanz von einer so kompetenten Gruppe zu bekommen. Vor allem die Themenvielfalt und die außerordentlichen Geschichten, die auch Randgebiete der Zauberkunst betrifft, wurden immer wieder belohnt. Was in der Musik und in anderen Kunstrichtungen längst an der Tagesordnung ist hat durch den Aladin nun auch in der Welt der Zauberfachzeitschriften Schule gemacht. Das journalistische Aufbereiten von Themen wie: „Flüchtlingsthema, Syrien, Charity, Tierzauberei, Sinne und Kunst, Kritische Stellungnahmen zu Missstände in der Zauberkunst u.v.m.“

Zauberexperimente im Deutschen Museum

Gerade solche Treffen geben uns immer wieder neue Anstöße unsere Themen noch weiter zu fassen und mehr über den Tellerrand zu schauen.
Vor allem aber war es die Gastfreundschaft und die freundschaftliche Atmosphäre, die diese Art der Treffen so interessant macht. Danke an alle die dazu beigetragen haben.

Das nächste Treffen findet 2018 in Wien statt. Termin wird frühzeitig bekannt gegeben.

Eine detaillierte Besprechung (vor allem auch eine Übersicht der Zauberthemen)  finden Sie im nächsten Aladin
(Erscheint: 15. Mai 2017).

 

PS:
Um die im gestrigen Blogbeitrag gestellte Frage aufzulösen, warum ich zur Waffe griff:
Ich assistierte Ben Profane bei seiner Version des Russischen Rouletts.

 

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