Mythos – Der Flügelschlag eines Schmetterlings – Manuel Horeth

Der Mythos des Manuel Horeth

Am 11. 1. 2017 spielte Manuel Horeth seine Show „MYTHOS – Der Flügelschlag eines Schmetterlings“ im Metropol in Wien. Wir waren dabei.
Text: Pegasus
Ich hatte schon einiges über Manuel Horeth gehört. Immerhin war er einer der Kandidaten in der TV-Show „The next Uri Geller“. Auch war seine Show als „Die unglaubliche Mentalshow des TV-Stars“ angekündigt. Daher wollte ich mir persönlich ein Bild seines abendfüllenden Programms machen.

Das Metropol ist kein Theater im üblichen Sinn. Es ist eher Avantgarde. Im Hintergrund des Saales eine Theke, an der man Getränke auch während der Vorstellung konsumieren kann. Es gibt weder Bühne noch Vorhang. Nur ein großes Podium, auf dem ein Flipchart stand. Das zahlreich erschienene Publikum war sehr gemischt und wartete gespannt.

Mit einer zehnminütigen Verspätung begann das Programm mittels Videoproduktion von Landschaftsbildern, die Texte wie „Entspannung“, „Relaxen“, „Wohlfühlen“ und ähnliches eingeblendet hatten. Der dazugehörige Kommentar war leider sehr bassbehaftet und kaum zu verstehen. Und dann trat auch schon der Künstler des Abends vor das Publikum. Horeth ist ein sympathischer junger Mann, sportlich gekleidet, der vorerst allgemein über Mentalismus, Wohlfühlen und unglaubliche, kommende Experimente sprach. Leider passte sein Kleidungsstil – Lackschuhe, schwarzes Jackett und dazu hellblaue Jeans (stonewashed) – nicht ganz zu einem Künstler, der aus dem Off pompös angekündigt worden war. Und auch seine leicht im Dialekt gefärbte Sprache entsprach nicht meinen Erwartungen eines Mentalisten.

Horeth versuchte Kontaktaufnahme mit dem Publikum, was aber nur langsam gelang. Möglicherweise fehlte ihm an diesem Abend seine Bühnenpersönlichkeit.

Er übergab einem Zuschauer, der sich von Beginn an als Skeptiker bezeichnet hatte, ein Kuvert mit einer Vorhersage, die im späteren Verlauf eine Rolle spielen sollte. Horeth fragte den Mann zwar nach seinem Vornamen, nannte ihn aber den ganzen Abend über nur „Herr Realist“, was sehr förmlich und nicht gerade sympathisch klang. Bei den ersten beiden Zuschauern auf der Bühne gab es eine Gedankenübertragung. Der weitere Verlauf des Programms bis zur Pause verlief eher unspektakulär. Mehrmals wies Manuel darauf hin, dass er ein Studio für mentales Training betreibt und er Ende des Monats hier in Wien ein Seminar darüber abhält. Im Hintergrund wurde auf der Videoleinwand der zugehörige Werbetext samt Preis von € 190,- eingeblendet. Ebenfalls erwähnte er, dass man sein Buch in der Pause bzw. nach der Vorstellung am Verkaufsstand erwerben könnte. Das entsprach eher einer Verkaufsshow und war an einem der Unterhaltung dienenden Abend keine Erwähnung wert.

Auch nach der Pause sprang der Funke zum Publikum nicht wirklich über. Mehrmals wurden wieder das Seminar und der Bücherverkauf erwähnt, was nicht gerade professionell wirkte. Horeth versetzte noch einen Zuschauer, den er in einen Rollstuhl gesetzt hatte, hypnotisch in Schlaf und rollte ihn anschließend in den Hintergrund des Podiums, während er den „Skeptiker“ in eine kataleptische Starre brachte. Der Abschluss des Programms war eine mehrfache Übereinstimmung mit 6 Zuschauern, die mit den Anfangsbuchstaben der ermittelten Begriffe das Wort „Mythos“ ergab.

Vom Publikum gab es Höflichkeitsapplaus. Sowohl in der Pause als auch nach Ende der Vorstellung hörte ich aus Publikumsgesprächen wenig Anteilnahme am Geschehen.

Am 20. November findet eine Wiederholung des Abends statt.

Hier hat jeder die Möglichkeit sich über die Show selbst ein Bild zu machen. zu 

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