Produktbesprechungen – Werbung oder echte Beurteilung?

Eine der am meistgelesenen Bereiche einer Zauberzeitschrift sind die Produktbesprechungen.
Sie sollten dem Leser eine Orientierung über neue Tricks, Lern DVDs und Bücher liefern. Wer sein hart verdientes Geld in die Zauberkunst investiert, der sollte sich auch auf die Besprechungen verlassen können.

Heute erhalten wir auf ein Review im Heft 5 / 2016 des Aladins eine Beschwerde, die sie in unserer Reaktionsliste finden. http://www.mra.at/wordpress/reaktionen-und-leserbriefe-05-2016/

Besprechungen sind in der Realität  oft Gefälligkeiten oder versteckte Werbung.
Doch die Realität schaut oft ganz anders aus. Kritik zu üben und zu akzeptieren gehört zu den schwierigsten Dingen im Leben. In einer Community in der man einander kennt, ist es doppelt schwierig sich auch mal – wenn nötig – weh zu tun und Klartext zu sprechen. Die meisten Revues schauen auch dementsprechend aus. Man sieht in der Regel meist Spitzenbewertungen, unglaubliche Aussagen von bekannten Zauberkünstlern über Produkte die noch gar nicht am Markt sind. Dem potentiellen Käufer wird so vorgegaukelt, dass ein Produkt einen entsprechenden Wert hat. Man verlässt sich darauf und kann sich dann nur wundern wenn so manche Enttäuschung mit der Post kommt.

Was es mit Referenzen bekannter Zauberer oft auf sich hat
Wer Erfahrungen im Bereich Marketing und Vertrieb hat, weiss meist was dahinter steckt. Es ist in vielen Fällen eine gegenseitige Lobhudelei von Künstlern, denen es in erster darum geht selbst in die Presse zu kommen und die oft Produkte loben, die sie noch gar nicht in der Hand gehalten haben. Aber man hilft sich halt gegenseitig.
Dazu kommt dass die meisten Produkte heute über den Zaubergroßhandel vertrieben werden, der seine „Lieferanten“ gerne gegenseitig Werbung für den anderen machen lässt. Eine Zeitschrift die sich komplett aus Werbung finanziert ist für mich ebenfalls nicht sehr glaubwürdig, wenn es um die Besprechungen von Produkten geht, die darin inserieren.
Da gibt es natürlich auch Ausnahmen. So druckte beispielsweise der österreichische Zauberkünstler Franz Kaslatter von seinem neuen Zauberbuch einige Exemplare vorab ab, um sie an Verlage und ausgesuchte Zauberer zu schicken, damit diese auch eine Besprechung vorab schreiben konnten. Damit ist Franz Kaslatter aber eine Ausnahme. Ebenso gibt es auch Besprechungen in Zeitschriften und Online, die diesen Namen auch verdienen.
Ein positives Beispiel ist für mich David Regal im Onlinemagazin „Reel Magic Magazin“

Wenn beispielsweise ein Zauberladen die Produkte selbst bespricht die er im Verkaufsprogramm hat, dann mutet das – was Objektivität angeht – doch eher befremdlich an.  Für Besprechungen in Zeitschriften sind die Redaktionen meist davon abhängig, dass sie Besprechungsprodukte von Zauberkünstler oder von internationalen Großhändlern bekommen.  Wer Geschenke erhält, tut sich in der Regel sehr schwer objektiv zu urteilen.

So machen wir es im Aladin:
Wir weisen jeden Autor, Großhandel, Händler, Künstler, Abonnenten oder Künstler darauf hin, dass wir unabhängig von seinem Status Besprechungen machen. Wer uns Produkte schickt, muss sich damit vertraut machen.
Es kann eine gute Besprechung werden oder eben auch einmal ein Verriß. Wir sind nicht abhängig von Geschenken. Wir haben beim Aladin auch ein Budget, wo wir Bücher die wir interessant finden kaufen. Wir kaufen auch Tickets von Shows, wenn wir sie gerne besprechen wollen.  Natürlich freuen wir uns über Belegexemplare und Pressetickets unter den obigen Voraussetzungen.

Fairness / Kompetenz / Unabhängigkeit:
Besprechungen sind immer subjektive Meinungen der Person oder des Teams, die ein Produkt bespricht.
Das schließt nicht aus, dass ein schlecht besprochenes Produkt nicht in den Händen einer Person gut vorgeführt werden kann.  Die Chefredaktion mischt sich nicht in Besprechungen ein, zensuriert nicht.
(Ausnahme: Beleidigungen und Beschimpfungen)
Produkte im Aladin werden meist in einem Team (Produktparty) besprochen. Es ist eine Mischung aus Profis und Amateuren. Und das ist genau die Zielgruppe, die Zauberartikel kauft.

Wir brauchen Ihren Input:
Haben Sie ein Produkt, dass Sie besprochen sehen wollen? Dann melden Sie sich doch bei uns. Wenn Sie ein interessantes Produkt haben und eine Besprechung haben wollen dann schicken Sie es uns zur Besprechung.

 

1 Kommentar zu "Produktbesprechungen – Werbung oder echte Beurteilung?"

  1. Mehrmals las ich die Produktbesprechung durch. Diese ist aus meiner Sicht eine seriöse sachliche Kritik. Ich wüsste nicht, was beim Produzenten „Entsetzen“ hätte auslösen können. Vielmehr bekomme ich den Eindruck, dass sich eine Person angegriffen fühlt, die leider nicht mit Kritik umgehen kann und sich vermutlich erheblich überschätzt. Ich erkenne eine regelrechte Wut des Schreibers, die darin gipfelt, dass er sich nicht mal die Mühe machte, genauer hinzuschauen und richtig zu lesen.

    Es wird direkt gegen Herrn Peter gepöbelt. In übelster Form. Was soll das? Umso schlimmer, dass er – wie Herr Rhomberg bereits richtigstellte – überhaupt nichts mit der Kritik zu tun hat. Nur so am Rande: Ich habe Herrn Peter durch einen früheren Mailkontakt als einen sehr höflichen und hilfsbereiten sowie außergewöhnlich freundlichen Menschen kennenlernen dürfen.

    Die aufgeführten Argumente des Produzenten sind lächerlich. Er macht aus einer Mücke einen Elefanten. Anstatt hinzuhören um aus Fehlern zu lernen, baut der Produzent eine Schutzmauer um sich herum und sucht die Schuld beim Schreiber der Kritik. Der Schreibstil und die Vorwürfe des Produzenten sprechen für sich. Besonders auffällig sind hier Aussagen wie „Offensichtlich plant Herr Peter einen privaten Feldzug gegen meine Person“.

    Schade, dass manche Menschen nicht mit Kritik umgehen können und mit derarten Reaktionen ein Verhalten zeigen, wie man es von Soziopathen kennt.

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