Am 4. Mai 1989 fand die Eröffnung des Zauberkongress Magicum Brigantium in Bregenz statt. Ein großer beeindruckender Kongress mit Künstlern aus aller Welt. Im Eröffnungsprogramm konnte man den Namen „die Luleys“ lesen. Eine zaubernde Familie wurde mir erklärt. In jugendlicher Überheblichkeit erwartete ich nicht viel. Bewegen sich doch bei Illusionen Zauberamateure oft mit der Eleganz lahmender russischer Tanzbären.
Doch ich wurde überrascht. Ein flottes Programm und die Protagonisten bewegten sich mit -Eleganz und Souveränität auf der großen Bühne. Das Geheimnis wurde mir erst Jahre später klar. Hans und Helga Luley waren dem Tanzsport verfallen.
Damals bin ich Hans das erste Mal bewusst begegnet.

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf als ich gestern auf dem Friedhof in St. Oswald bei Graz stand, dem Ort wo Hans seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Hans Luley war Jahrzehnte Präsident des Magischen Zirkel Graz und einige Jahre im Vorstand des Magischen Ring Austria. In erster Linie aber war er ein guter Magier, der es verstand, sein Publikum im wahrsten Sinne des Wortes zu verzaubern.
Ein leidenschaftlicher Mensch mit einem intensiven Leben. Erfolgreich im Beruf, immer ein Macher der nie selbstzufrieden war. Er hat Spuren bei vielen Menschen hinterlassen. Wenn heute der Magische Zirkel Graz einer der erfolgreichsten Zaubervereine in Österreich ist, der auch eine jüngere Generation von Zauberkünstlern hervorgebracht hat, dann ist es in großem Maß das Werk von Hans. Dabei darf man aber auch nicht Helga, seine Frau vergessen, die ihm zur Seite gestanden hat und einen großen Anteil an diesem Erfolg hat. Wenn Sie von Hans spricht, leuchten ihre Augen.




Es war ein würdiger Abschied, sehr persönlich von Freunden und Familie gestaltet. Martin Kosch – Präsident des Magischen Zirkel Graz – hielt im Namen der Zauberer eine Abschiedsrede, in der er auch auf Anekdoten zurückgriff, die den Menschen ein Lächeln in Erinnerung an Hans auf die Lippen zauberte. Es hätte ihm gefallen!
Auf dem kleinen Friedhof kamen viele Menschen von Nah und Fern zusammen.
Es sind Momente wie diese, die einen daran erinnern, dass das Leben endlich ist und dass man mit sich und seiner Umgebung Frieden schließen sollte. Auch das konnte man von Hans lernen.
Er wird immer einer von uns bleiben.
Hanno
Hanno Rhomberg
Magischer Ring Austria
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