Fachjournale wie Zauberzeitschriften stehen oft vor der Herausforderung, ob es finanziell überhaupt möglich ist, Veranstaltungen zu besuchen und anschließend darüber zu berichten. Da der MRA und der Aladin keine Tickets kaufen, sondern Redakteure und Vorstandsmitglieder diese privat finanzieren, sind der Berichterstattung gewisse Grenzen gesetzt.
In vielen Fällen ist es daher – wie im professionellen Journalismus üblich – üblich, dass Veranstalter Pressetickets für die Redaktion bereitstellen. Dies ist eine gängige Praxis, die wir umgekehrt auch der Fachpresse ermöglichen.
Objektivität und Unabhängigkeit
Wichtig ist: Die Bereitstellung eines kostenlosen Tickets beeinflusst die Berichterstattung nicht. Veranstaltungen oder Produkte, die wir kostenlos erhalten, werden genauso unabhängig bewertet wie solche, für die wir selbst zahlen.
Allerdings bedanken wir uns bei Veranstaltern, die uns Freitickets zur Verfügung stellen, oft in anderer Form – etwa durch Gratisinserate im Aladin oder Vorberichte. Die eigentliche Rezension bleibt jedoch unbeeinflusst und kann nicht „erkauft“ werden.
Transparenz in der Berichterstattung
Ob in einem Artikel offengelegt wird, dass ein Ticket kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, wird unterschiedlich gehandhabt. Die Aladin-Redaktion hat sich jedoch freiwillig dazu entschieden, diese Information transparent zu machen.
Hier ein Überblick über die Argumente für und gegen eine solche Kennzeichnung:
Transparenz in Fachjournalen: Müssen Autor:innen offenlegen, wer die Karten bezahlt hat?
In Fachjournalen, die über Veranstaltungen berichten, stellt sich immer wieder die Frage: Sollte kenntlich gemacht werden, ob die Karten vom Autor oder der Autorin selbst gekauft oder vom Veranstalter gestellt wurden?
Das Argument für Transparenz
Eine klare Offenlegung dieser Information kann die Glaubwürdigkeit eines Artikels stärken. Wenn Leser:innen wissen, dass der Veranstalter die Karten bereitgestellt hat, können sie eine mögliche Beeinflussung der Berichterstattung besser einschätzen. In journalistischen Ethikrichtlinien, insbesondere im unabhängigen Kulturjournalismus, ist Transparenz eine Grundvoraussetzung, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Gegenargumente: Ist die Information wirklich relevant?
Einige Fachjournale verzichten bewusst auf diesen Hinweis, da er nicht zwingend Rückschlüsse auf die Objektivität des Artikels zulässt. Schließlich garantieren auch selbst gekaufte Tickets keine völlig unvoreingenommene Rezension. Zudem ist es in vielen Branchen üblich, dass Journalist:innen zu Veranstaltungen eingeladen werden – ähnlich wie Filmkritiker:innen zu Premieren oder Fachleute zu Konferenzen.
Fazit
Ob eine Kennzeichnung notwendig ist, hängt von der redaktionellen Linie des jeweiligen Fachjournals ab. Während große Medienhäuser Transparenzstandards oft vorschreiben, wird dies in Fachzeitschriften weniger strikt gehandhabt. Entscheidend bleibt eine faire, kritische und unabhängige Berichterstattung – unabhängig davon, wer die Eintrittskarten bezahlt hat.
Quellen: Google, ChatGPT, Presse, Code of Contact MRA
Aladin Redaktion
Hanno Rhomberg
21.3.2025