Mein Jahr 2024 war magisch randvoll: fünf Kongresstermine, über 20 Liveshows und der selbst organisierte, ausverkaufte Fröhlich Zauberkongress in Bad Aussee. Aufgrund dieses vollen Kalenders musste ich leider einige Einladungen (Lübeck, Magic Life!, Degersheim, Frankreich, Belgien, Abano) ablehnen.
Für viele mag das nach einem magischen Overkill klingen, für mich war es durch meinen eigenen Kongress und das damit verbundene Networking eine Notwendigkeit. Zusätzlich wurde ich mehrmals als FISM-Juror berufen.
Diese Kongressvielfalt zeigt, wie unterschiedlich Kongresse organisiert werden können. Wer international unterwegs ist, sieht viele kreative Ansätze. Seit der Pandemie haben virtuelle Kongresse an Bedeutung gewonnen. Sie bieten zwar neue Möglichkeiten, aber echte Magie entsteht nur im direkten Kontakt mit dem Publikum und den Kollegen – etwas, das nur auf Präsenzkongressen erlebbar ist. Ohne persönliche Beziehungen zu Künstlern weltweit hätte der Fröhlich Zauberkongress in dieser Form nicht stattfinden können.
Aber auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu unterschätzen. Steigende Kosten machen es schwierig, ein so intensives Kongressjahr wie 2024 zu stemmen. Gegenseitige Einladungen unter Kongressveranstaltern helfen zwar, doch es bleiben Reisekosten, Unterkünfte und ein verständnisvoller Partner, der das alles unterstützt.
Im kommenden Aladin-Magazin, das diesmal zunächst digital und drei Wochen später gedruckt erscheint, werden wir uns intensiv mit dem Thema Kongresse beschäftigen. Vorab werde ich hier einige Highlights vorstellen und auch die Motivation derer beleuchten, die hunderte Stunden ehrenamtlich in die Planung von Kongressen investieren. Denn nach dem Event beginnt die eigentliche Arbeit: Abrechnungen, Verhandlungen, Planung des nächsten Kongresses, Sponsorenpflege und mehr. Ich werde dazu einige großartige Organisatoren wie Daniel Meyer (Lübeck), Retonio (Degersheim) und Walter Rolfo (FISM) interviewen.
Für die Nachbesprechung des Fröhlich Zauberkongresses 2024 haben wir einen neuen Ansatz gewählt: Anstatt auf traditionelle Reviews zu warten, haben wir alle Teilnehmer anonym befragt. Mit 174 Rückmeldungen haben wir einen überraschend hohen Rücklauf, der uns einen umfassenden Überblick verschafft hat. Solche anonymen Umfragen helfen, ein ehrliches Bild zu bekommen, da konstruktive Kritik oft nicht direkt geäußert wird.
Zwei Beispiele:
Fröhlich Kongress Bad Aussee:
Über die spanische Gala gab es Besucher die sich beschwerten, weil Künstler barfuß aufgetreten sind (Miguel Munoz), das Konzept schlecht war und es unzumutbar war beim Stationentheater 200 m zu Fuß zu gehen. Für andere war die Spanische Gala ein Highlight, das Stationentheater der innovativste Ansatz der je auf einem Kongress zu sehen war.
Magica in Lübeck:
Einige Freunde berichteten mir von einem kalten, teuren Kongress mit langen Pausen und wenig Verpflegung. Andere wiederum schwärmten vom besten Magica-Kongress aller Zeiten mit großartigem künstlerische Programm und Zeit zum Netzwerken.
Als Veranstalter muss man mit solch gegensätzlichen Bewertungen leben und Kritik als Chance zur Verbesserung sehen. Denn es ist leider so, dass man als Veranstalter selten direkt negative Kritik zu hören bekommt. Lieber lästert man hinterrücks. Eine anonymen Umfrage hilft hier Dinge zu quantifizieren und auch negative Kritik zu Wort kommen lassen. Denn Kritik muss man ernst nehmen um sich zu verbessern.
In den nächsten Tagen werde ich hier einige Highlights aus 2024 kurz anreißen. Den ausführlichen Bericht gibt es dann im Aladin.
Der erste Kongressbericht erscheint am 24. Oktober 2024 auf diesem Blog:
Secret Session II – der ultimative Close-up Kongress von Bill Cheung (18.–20. Okt. 2024).
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