Vor 5 Jahren entstand eine Idee in der Aladin Redaktion.
Manche Dinge brauchen Zeit und so hatte der Ausfall von Hanno durch eine Operation mit langer Reha heuer auch etwas Gutes. Einmal Zeit haben, manche Konzepte in Ruhe fertig zu denken und zu starten.
2022 wird es so weit sein. Soviel sei verraten: Das Projekt führte mich (Hanno) für eine Woche nach Frankreich, davon gleich 4 Tage nach Paris. Für die Leser des Aladin Blogs ein kleiner Vorbericht:
„Der Zauber von Paris“
2005 war ich das letzte Mal in Paris. Mit Markus Zink und Werner Klaus machten wir eine der berüchtigten magischen Exkursionen, die uns später auch nach New York führten. Trafen wir dort auf eine quirlige pulsierende Stadt war es jetzt 2021 völlig anders. Paris gehört wieder den Franzosen. Lärmende Busse, klickende Japaner und lange Schlangen an den Hotspots suchte man vergebens. Und wo man früher ein paar verrückte Asiaten mit einer Maske sah, war das diesmal das gängige Bild der Bevölkerung. Paris hat sich verändert!
Auf der einen Seite ist es schön unter Franzosen zu sein, auf der anderen Seite bedrückend, denn die Stadt ist auf den Besuch von großen Tourismusmassen ausgerichtet. Wenn diese ausbleiben wird’s dunkel…..
So gab es unter der Woche auch kaum Veranstaltungen zu besuchen, diese konzentrierten sich vereinzelt aufs Wochenende. Menschen die mehr als eineinhalb Jahre zu Hause , dem Fernseher oder vor dem Computer verbracht haben, müssen wohl wieder lernen Kultur in Gesellschaft live zu genießen.
Auftakt:
Blois – Maison de la Magie (Robert Houdin)
Schon lange wollte ich das Maison de la magie in Blois besuchen. Hier steht ein Museum, das zu Ehren von Robert Houdin, dem bekannte französischen Zauberkünstlers gewidmet ist. Als ich die Beginnzeiten prüfte sah ich, dass das Museum nur noch Sonntags offen hat, dann gibts eine Herbstpause. Also dann spontan rasch ins Auto und über Nacht nach Blois. Immerhin von St. Johann in Tirol über 10 Stunden bei schlechten Wetter.
Genau 1 Stunde bevor das Museum den letzten Besucher ein läßt, stand ich an der Kassa. Da es der letzte Tag war, sogar mit freiem Eintritt. Das Maison de la Magie ist ein mittelalterliches Gebäude. Viel größer als ich es erwartet habe. im unteren Stock ein Theater: 500 Leute sitzen bereits da und warten auf die letzte Show dieser Saison. Ich quetsch mich gerade noch in die Zuschauerreihen. Natürlich alle mit Maske und mit einer der 3 G´s.
Das Spektakel beginnt. Zwei Mädchen lassen den Zauberer verschwinden und führen durch das flotte musikalische Programm. Ein origineller Auftakt. Ein rotes tanzendes Tuch ist der verbindende Faktor der rasanten 30 Minuten. Charmant und kurzweilig reihen sich gute Illusionen aneinander. Kurzweilig und International ohne Sprache. Im Flug sind die 30 Minuten vergangen. Die Shows wechseln 3 mal pro Jahr. Als ich da war spielte unter der Regie von Bertran Loth die Zauberkünstler Stéphanie Sauzet, Soria Ieng und Arnaud Dalaine. Schmerzlich wird mir bewußt, was vielerorts ein Trend ist. immer mehr Sprechzauberei, kaum noch flotte Musiknummern! Dabei wäre ist eine solche Nummer eine echte Marktlücke.
Das Publikum strömt aus dem Theater und verteilt sich auf die Schauräume auf 5 Etagen, die jeweils einem anderen Thema gewidmet sind: Okkultismus, Optische Täuschungen, Geschichte der Magie, alte historische Requisiten, Robert Houdin und seine Magie und Uhrmacherkunst, und ein Stand-up Theater im obersten Stock, wo ein junger Zauberer eine Ambitious Card und ein Kartenstechen unterhaltsam vorführt.
Das Museum ist liebevoll gemacht, gute Erklärungen (auf Französisch) und interessante Details werden erläutert. Beim Ausgang gehts durch einen großen Laden mit Zauberrequisiten und Bildern wieder ans Tageslicht. Hier sollte man in jedem Fall 2 Stunden einplanen. Mehr ist an diesem Tag auch nicht drinnen, den das Museum schließt dann.
Glück gehabt, dass ich es gerade noch geschafft habe. Ich hätte etwas versäumt.
Adresse:
The Robert-Houdin Maison de la Magie
1 Place du Château, 41000 Blois, France
Tel.: (33) (0)2 54 90 33
https://en.maisondelamagie.fr
Öffnungszeiten: Bitte erkundigen Sie sich vorab über die Öffnungszeiten!
Eintritt: Erwachsene 11,– Euro, Jugendliche bis 17 Jahren: 7,50 Euro
Wer mehr Zeit hat der sollte sich diese Stadt an der Loire in Ruhe anschauen, auch das Loire Schloss Blois (französisch Château Royal de Blois).

Aber die Termine drängen und so starte ich in Richtung Paris (ca. 1,5 Stunden) Da mein Weg an dem Ort Chartres mit seiner gleichnamigen berühmten Kathedrale vorbei geht, mache ich hier Station und wandle durch diese fantastische Cathedrale die wirklich sehenswert ist.
Schließlich komme ich in Paris an, doch weitere 1,5 Stunden erwarten mich bis ich im Hotel bin. Es ist von Aktivisten ein ausgerufener autofreier Sonntag und so werden völlig ohne Konzept von diesen Straßensperren errichtet, die ein Fortkommen für die letzten Km in der Stadt zu einem Albtraum werden lassen.
Als ich schließlich in meinem kleinen schmudelligen Hotel angekommen bin, bin ich seit 20 Stunden unterwegs und bin todmüde, aber aufgeladen mit wunderbaren Eindrücken und der Vorfreude auf einen spannenden Tag in Paris.

Wird fortgesetzt!