FISM TURIN 2025 – MITTWOCH TAG 3

HELMUT SPINDLER – Live aus Turin

Am Mittwoch um 9 Uhr startete der mit Spannung erwartete Close-up-Wettbewerb, am Nachmittag wird der Bühnenwettbewerb fortgesetzt. Wer beide Blöcke vollständig verfolgen möchte, braucht rund acht Stunden Sitzfleisch.

Der Close-up-Bewerb überzeugt von Beginn an durch ein außergewöhnlich hohes Niveau – gefühlt über jenem des Bühnenwettbewerbs. Bereits in der ersten Session sind zahlreiche Acts zu sehen, die preisverdächtig wirken. Einige Nummern waren bereits bei der FISM in Quebec zu sehen und treten nun erneut an. Es ist spannend zu beobachten, wie sie sich weiterentwickelt haben. Die Reaktionen des FISM-Publikums fallen beim zweiten Mal allerdings in der Regel verhaltener aus – der Neuigkeitsfaktor fehlt.

Klaus Wiedermann tritt als dritter Teilnehmer mit einer Sprechnummer an, in der er als Steuerberater die Steuern von Künstlern und Sportlern verschwinden lässt – eingebettet in eine Lektion zum internationalen Steuerrecht und begleitet von Karten- und Tennisballmanipulationen. Die Kombination aus gesprochenem Vortrag und visueller Manipulation im Salonsetting ist innovativ. „When I was young I had a dream – I wanted to become a tax lawyer“ sorgt für einen herzhaften Lacher.

Eduard und die Queen zeigen ein Salonstück mit Mentaleffekt, das auch problemlos im Bühnenwettbewerb seinen Platz gefunden hätte – dort wäre die Konkurrenz in der Mentalsparte vermutlich weniger stark gewesen. Es handelt sich um eine Mentalnummer mit Comedyelementen im Stil von Sherlock Holmes. Probleme mit den technischen Cues traten auch hier auf – die Queen reagiert jedoch charmant mit: „Next cue, please.“ Ein insgesamt sehr unterhaltsames Stück und nun mit neuem Schlusseffekt. Generell konzentrieren sich die Effekte wie bei Mentalmagie üblich zum Ende hin, was sich dann doch von den üblichen Effektfeuerwerken im Close Up Bewerb abgrenzt.

Italien zeigt sich leider in den letzten Tagen auch von seiner Schattenseite: In mehreren Autos rund um das Kongresszentrum wurde eingebrochen – darunter auch in Fahrzeuge von Wettbewerbsteilnehmern, die darin ihr Equipment lagerten. Kein Ruhmesblatt für Turin.
Während des Bühnenwettbewerbs am Nachmittag werden kurze Videos aus der Kategorie „Online Magic“ als Einspieler gezeigt. Begeisterungsstürme blieben bei den gesichteten Beiträgen allerdings aus – Online-Magie scheint im Social-Media-Feed besser zu funktionieren als im Zauberzelt. Das richtige Format für Online-Magie muss wohl noch gefunden werden; derzeit sind die Regeln noch zu wenig definiert.

Am Abend werden alle Teilnehmer zu „Magic under the Stars“ per Bus zum Schloss Venaria Reale gebracht. Dort erwartet sie ein stilvolles Dinner im Schlossgarten, begleitet von Straßenzauberei. Ganz im italienischen Stil wurde das Event als „Fête Blanche“ konzipiert – weiße Kleidung ist erwünscht. Ein schönes Event in malerischer Umgebung, auch wenn etwas weit entfernt. Die Anreise in den Norden der Stadt dauerte eine gute Stunde – aber das Ambiente war es wert.

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