Der letzte Tag der Wettbewerbe in Turin! Hier die Resultate der Teilnehmer aus der Schweiz und Deutschland von den internationalen Beobachtern Graig Mitchell (Südafrika) und Tim Ellis (Australien).
Die Besprechung der letzten Bühnenwettbewerbe folgen später!
OMINI & NICO (Schweiz) – Close-up
Tim Ellis:
Zwei Magier am Tisch – einer liest die Zeitung („FISM News – Neues Virus“), der andere hustet, niest und zaubert sich einen grünen Schwammball aus der Nase. Der Ball „infiziert“ auch den Partner, rote Schwammbälle werden grün, Teststäbchen erscheinen, Thermometer verschwinden. Ein plötzlicher Kostümwechsel: Beide tragen nun Bademäntel. Schließlich versagt die Medizin, und die Bühne wird überflutet von grünen Schwammbällen.
„Ein herrlich überdrehtes und originelles Opening – temporeich, ideenreich, mit perfektem Timing. Großartiger Auftakt in den Tag.“
Graig Mitchell:
Die Inszenierung als pandemische Zauberfarce funktioniert hervorragend. Eine sich ausbreitende „Infektion“ durch grüne Schwammbälle, kombiniert mit kreativen Requisiten und cleverem Storytelling.
„Clever, charmant und visuell stark. Die Infektion als magische Metapher – lustig, frisch, ein echter Publikumsliebling.“
TINO PLAZ (Schweiz) – Close-up / Kartenmagie
Tim Ellis:
Tino verbindet visuelle Kartenmagie mit dem emotionalen Thema Erinnerung. Eine unterschriebene Karte wird zerrissen und wiederhergestellt, das Deck verwandelt sich mehrfach – Farben verschwinden, Herzen bleiben, am Ende ist alles wieder in Ordnung. Als Finale erscheint die Karte sichtbar im Rauch eines Marmeladeglases auf der Hand eines Zuschauers.
„Poetisch, überraschend, technisch exzellent. Eine der stärksten Nummern des Tages – Standing Ovation absolut verdient.“
Graig Mitchell:
Die Präsentation ist zugleich subtil und kraftvoll. Die Idee, Erinnerungen im Glas aufzubewahren, dient als roter Faden für eine perfekt durchchoreografierte Kartenroutine mit Tiefgang.
„Starke Erzählung, kluge Wendungen, brillante Schlussillusion. Eine der ganz großen Close-up-Darbietungen dieser FISM.“
MANUEL MUERTE (Deutschland) – Close-up / Parlour
Tim Ellis:
Manuel bleibt seinem absurden Stil treu: Drei signierte Karten, ein Frettchen (Rocky), das eine Karte im Maul hat, die zweite wird mit den Zähnen gefangen, die dritte hängt auf dem Schwanz. Es folgen Slapstick-Elemente – Rocky reißt Manuel die Haare aus, ein gefrorenes Orangensaftglas mit Karte taucht auf.
„Wild, verspielt, herrlich chaotisch. Wer Manuels Stil kennt, wird seinen Spaß gehabt haben.“
Graig Mitchell:
Der Einstieg mit Schuhlöffel und Hammer wirkt vielversprechend, dann verliert sich die Darbietung im Klamauk. Trotz einzelner starker visueller Ideen bleibt der Gesamteindruck durch fehlende Struktur hinter den Erwartungen zurück.
„Manuel bringt Energie und Überraschungen – aber auch Chaos ohne Richtung. Eine verpasste Chance, seinem Ruf gerecht zu werden.“

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