Der Northern Express rattert von Blackpool zum Manchester Flughafen. 4 Tage Zauberkongress haben ihre Spuren hinterlassen. 4.000 Zauberer, viele Shows, Seminare, Workshops, Demonstrationen, Diskussionen und Vorträge.
Das Wichtigste nach der Pandemie aber waren die vielen Begegnungen mit Zauberkollegen jeden Alters.






Und gerade diese Mischung macht Blackpool aus. Egal ob Profi oder Anfänger, ob selbsternannter Experte und tatsächlicher Star, ich habe viele interessante Gespräche geführt, auch mit Menschen, die ganz unterschiedlicher Meinung sind.
Der Kongress hat mir gezeigt, dass Zauberkongresse nicht veralten, sondern dass man dort auch Zauberer vorfindet, die den Magischen Zirkeln den Rücken gekehrt haben. Sei es aus eigenen Vorurteilen, oder aus Ernüchterungen über das dortige lokale Klubleben.
Viele der Teilnehmer in Blackpool sind nicht in Zirkeln organisiert. Das entspricht dem Zeitgeist und erklärt eine gewisse Überalterung in unseren Vereinen.
Man muss sich – wie ich es im Aladin-Online Nr. 2 Februar angesprochen habe – fragen, ob das Modell Magischer Zirkel nicht an seine Grenzen stößt. Als Präsident des Magischen Ring Austria mag eine solche Gedankenwelt sich seltsam anhören, aber das Modell Magischer Zirkel ist in der heutigen Zeit eben nur noch EINE Möglichkeit sich zu organisieren, um sich magisch weiterzubilden und zu vernetzen.
Es gibt inzwischen wundervolle WhatsApp Gruppen oder YouTube Kanäle, die sich einer bestimmten Sparte der Zauberei verschrieben hat, um sich international auszutauschen. Aber das muss nicht bedeuten, dass Zauberzirkel unmodern geworden sind. Es stellt sich nicht die Frage „entweder oder“ sondern diese Vernetzungsformen können sich kombinieren.
Voraussetzung ist aber, dass man aufeinander zu geht und nicht intolerant wird. Das betrifft Jung und Alt. Es kommt darauf an, ob man im Herzen jung geblieben ist, neugierig bleibt und ob man die Spannung und Liebe zur Zauberkunst gerne mit anderen teilt.
Dabei muss man akzeptieren, dass die Zauberei sich weiterentwickelt, um dem Zeitgeist zu entsprechen. Der Umgangston ändert sich, Ausdrücke und Kleidung wird legerer, Humor grenzwertiger, Medien rascher, Themen aktueller.


Unsere Welt ändert sich rapide. Wir leben teilweise als ältere Zauberer aber vielfach noch in unserer „alten“ Welt! Auf der anderen Seite müssen „Junge“ auch begreifen, dass Erfahrung sehr bereichernd sein kann.
Es waren viele Österreicher auf dem Kongress. Mitglieder des 1. Wiener Zaubertheaters, Vereinigung für Magische Kunst, I.B.M. Ring, Magische Zirkel Tirol und viele andere. Ich hatte Gelegenheit mich auszutauschen und würde es sehr begrüßen, mehr direktes Feedback aus der österreichischen Community zu bekommen.
Ich arbeite ehrenamtlich und kann nicht durch Österreich reisen und Klubs besuchen. Da wäre ich über 40 Tage im Jahr unterwegs, hätte hohe Kosten und Zeit, die ich nicht habe.
Wir leben im 21. Jahrhundert und es war noch nie so einfach miteinander über große Entfernungen zu kommunizieren. Lasst uns das doch tun und darüber sprechen, wie wir auf die Chancen der neuen Zeit positiv reagieren und nicht 100 Gründe suchen, um ein altes überholtes System am Leben zu erhalten oder es abzulehnen. Wir können es selbst gestalten!
Neben mir im Zug der sich Manchester nähert, zeigt ein junger Zauberer gerade einem alten Profi neue Apps. Er ist wissbegierig und bereichert sein Wissen, ohne dem Jungen zu erklären, dass dies alles nur Mist ist. Denn er ist auch fasziniert von der neuen Welt und hat das Selbstbewusstsein dies auch zuzugeben. Deswegen muss er diese Technologien nicht in sein Programm übernehmen.
Solche Begegnungen zeigen, dass man sich um die Zauberkunst keine Sorgen machen muss. Die Szene ändert sich und das ist gut. Es ist spannend zu erleben, wohin die Reise geht. Noch spannender allerdings ist es die Zukunft mitzugestalten.
Kontaktiert mich, so wie einige Freunde dies in Blackpool gemacht haben. Ich würde gerne mit einem Team an den Projekten der Zukunft zusammenarbeiten. Du brauchst kein Amt zu übernehmen, kein Mitglied im MRA zu sein. Sei einfach dabei, wenn wir uns über die Zukunft der Zauberkunst Gedanken machen. Ich freu mich auf eure Teilnahme!! Hanno.rhomberg@mra.at
Liebe Grüße
Hanno
Super Kommentar, es stimmt viele der älteren Zauberer halten an den alten Traditionen von Früher fest und sehen nicht ein das sich die Zauberscene verändert hat. (Meiner bescheidenen Meinung nach zum Positiven) Obwohl ich zur älteren Generation gehöre bin ich für moderne Projekte sehr Aufgeschlossen. Zauberhafte Grüße Manfred Prinz ( Zauberer Manus )