Bericht Kongress 2014 – Götzis: Gala

AmBachGoetzis_01Herzstück jedes Zauberkongresses ist die große Gala.


Nach den ersten beiden interessanten Tage, war man auf die Gala sehr gespannt. Kann sie das hohe Niveau halten? Und das ganz ohne Stars aus Übersee?

Das Kongresshaus in Götzis ist mit knapp 500 Zusehern ausverkauft.

Beim Eintritt in den Saal sieht man Gaston an der Bühnenkante sitzen und mit einigen Zuschauern der ersten Reihe sprechen, später zeigt er ihnen offenbar auch einige Close-Up Kunststücke. Das Licht auf ihn wird fokussierter und plötzlich steht er im Scheinwerferkegel auf der Bühne, die Show hat begonnen. (In Medizinerkreisen nennt man das: “einschleichend dosiert”). Ein sympathischer Beginn.
Sos Junior und Tigran aus Deutschland beginnen die Show mit ihren Einzelmanipulationen und sorgen für einen professionellen flotten Beginn. Sie erobern das Publikum im Sturm.

Axel Hecklau ist Wachmeister Betz. Man kennt ihn in seiner Paraderolle als preußischer Wachtmeister. Er nimmt die Abkürzung MRA (Magischer Ring Austria) um damit Wortspiele zu machen. Eine schöne individuelle Nummer, scheinbar maßgeschneidert für Götzis.

Dann eine Nummer auf die ich mich gefreut habe. Chris Maurer und seine Frau Christina führen eine 2 Personen Telepathie im Stil von Santo und Monique vor. Das Schöne: Damit habe ich vor fast 40 Jahren Chris mit seinem Vater Paul Maurer gesehen. Die Nummer hat Tradition und es ist schön, dass es auch ohne elektronischen Schnickschnack geht, die Menschen zu überzeugen. Rasend schnell, solides Handwerk und überzeugend präsentiert. Warum eine solche Nummer in der Zeit der modernen Technik trotzdem überlebt, möchte ich in einem eigenen Artikel besprechen.

Den Abschluss vor der Pause macht “The Magic Priest”. Der zaubernde Priester hat wohl mehr Illusionen in der Sakristei stehen, wie manch anderer in seinem Zauberzimmer. Eine Illusion nach der anderen wird mehr oder weniger zusammenhanglos rausgeschoben, präsentiert und wieder weggebracht. Für Fachleute (und die sind nun mal auf einem Kongress) überschaubar. Wenn man aber bedenkt, dass der Veranstalter auch 2 Galas mit Laien füllen muss, kann ich nachvollziehen, so eine Nummer zu buchen. Kosten überschaubar, interessante Kombination von Kirche und Teufelszeug. Magie für die Presse und ein kleiner Hauch Las Vegas in Götzis. Also offensichtlich lauter Gewinner.

Nach einer kurzen Pause präsentiert Gaston seine Paradenummer den Gunther. Viele kennen ihn aber man kann ihn nicht genug sehen. Es ist eine Spitzennummer wo man sich in einigen Facetten immer auch selbst ein wenig finden kann. Toll präsentiert.

Gaston ist überhaupt der Mann, der die Gala durch kurze treffende Überleitungen, starke Effekte und eine spürbare Freude für die Zauberkunst prägt.
Seine Präsentation der Salzwanderung (das Zerrinnen der Zeit) ist großartig….
Ohne ihn wäre diese Gala nicht der Erfolg geworden, der sie es war.

Phil Shadow zeigt uns seine Schattenspielnummer, das Besondere daran ist, dass er auch berühmte Persönlichkeiten zeigt, die man mit viel Fantasie erkennen könnte. Im Gegensatz zu den Spitzenacts dieser Gattung fehlt es mir aber an Emotionen. Trotzdem ein guter Act vor allem für das Laienpublikum.

Marc Haller, ein Comedian aus der Schweiz zeigt, mit wie wenig man Menschen unterhalten kann. Er baut seine Figur auf, und schafft es, diese von mir geforderten Emotionen spielend aufzubauen. Dass er eine Schauspielausbildung hat, merkt man einfach. Er hat eine Bühnenfigur aufgebaut die sehr unterhaltsam ist und die berührt.

Und dann kommen SOS und Victoria, die Quickchange Artisten. Ihren Act haben die meisten schon gesehen und man sieht ihn immer wieder gerne. Keine überfrachtete Bühne, kein ablenkenden Beiwerk, der Act ist ganz einfach am Punkt: Der Quickchange steht im Mittelpunkt.
Elegant und professionell. Wen kümmerte, in wie vielen Sekunden man wie viele Kostüme wechseln kann? Das Publikum spürt die Qualität dieser Künstler einfach.
Ein großes Finale für eine wundervolle Gala.

Standing Ovationen, viele Bühnenvorhänge und das bei einer Gala, wo man zuvor kritische Worte hören konnte! Großartig, alles richtig gemacht, es war sehenswert.

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