Politik und Zauberkunst

Dürfen Künstler politisch sein? Darf man auch politische Inhalte kommunizieren und Haltungen vertreten? Seltsame Frage, denn in der Geschichte waren es immer wieder Künstler die durch Ihre Werke auch politische Haltungen vertreten haben. Sei es Schriftsteller, bildende Künstler, Schauspieler oder im Kabarett! Und in der Zauberkunst? Immer wieder begegne ich der Meinung (und in den Statuten des Magischen Zirkel Tirol war es sogar festgeschrieben, dass Politik nichts im Verein zu suchen hat.
Oder sind wir keine Künstler für die andere Gesetzte gelten?

Ich bin dieser Frage auf den Grund gegangen und habe meine Gedanken in dem vielleicht umstrittenste Artikel den ich als Autor je geschrieben habe.
Ein Plädoyer für Meinungsvielfalt ohne Tabus!
Ab Ende Juni im neuen Aladin.

6 Kommentare zu "Politik und Zauberkunst"

  1. Pierre Castell | 29. Juni 2025 um 10:32 | Antworten

    „Anlass war ja die politische Äußerung eines Künstlers abseits seiner Performance und die Kritik dass dies ihm nicht zusteht, da er lieber singen oder zaubern soll!“

    Wer hat denn diese seltsame Kritik geäußert? Meiner Meinung nach besteht für JEDEN Menschen das Recht auf Kritik, in jeglicher Situation.

    „…Da er lieber singen oder zaubern soll!“
    Sowas hatten wir doch alles schon mal. Wie kann man nur so eine abwertende Aussage machen. Das klingt ja ähnlich wie bei einem Macho, der zu seiner Frau sagt, „misch Dich da nicht ein, Du hast sowieso keine Ahnung, geh in Deine Küche oder putz die Wohnung!“

  2. Ich finde, dass Künstler politisch sein dürfen/sollten/müssen. Entertainer brauchen (und sollten) es hingegen eher nicht sein. Das hat nichts mit wokeness oder gesellschaftlichen Aspekten zu tun, wie es hier schon diskutiert wurde. Bei Kunst möchte ich eine persönliche Haltung oder Message vom Künstler hören bzw. spüren. Bei Entertainment möchte ich hingegen nur unterhalten werden. Im Idealfall gelingt sogar beides. Da sich die meisten Zauberer (mich eingeschlossen) jedoch vor allem als Entertainer verstehen, gibt es leider so gut wie kaum politische oder zumindest gesellschaftliche Zauberei. Ein zaubernder Moritz Neumeier zum Beispiel wäre aber sehr interessant. Das würde auf alle Fälle dafür sorgen, dass die Zauberei um eine Facette reicher wird. Es muss ja auch nicht jedem gefallen.

    • taschenspieler | 27. Juni 2025 um 22:18 | Antworten

      Die Frage ist, wo man die Grenze vom Entertainer zum Künstler zieht. Sind Entertainer keine Künstler?
      Es gibt phantastische unterhaltsames politisches Entertainment das Kunst ist. Wo zieht man die Grenze? Natürlich muss Entertainment nicht immer politisch sein. Die Frage in der obigen Ankündigung dieses Grundsatzartikels im aktuellen Aladin ist ja lediglich, ob Entertainer (Künstler) auch politisch sich äußern dürfen, sollen oder müssen.
      Anlass war ja die politische Äußerung eines Künstlers abseits seiner Performance und die Kritik dass dies ihm nicht zusteht, da er lieber singen oder zaubern soll.

  3. Pierre Castell | 17. Juni 2025 um 15:43 | Antworten

    Was Armin schreibt, kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Teilweise erschreckend, was ich da lese.

    „Dazu auch noch die Zauberkunst damit zu beschäftigen geht vielen zu weit und finden dies hat absolut hier nichts verloren!“
    Gibt es dafür Beweise, dass es VIELEN zu weit geht? Und wieso geht es ihnen zu weit? Gehören sie vielleicht zu den schwarzen Schafen?

    Ich begrüße sehr, dass Hanno Rhomberg sich mit diesen Themen auseinandersetzt.

    „Beginnend schon bei der Nachwuchsarbeit und der Vorschreibung einer Richtlinie bzgl. sexueller Übergriffe an Jugendliche…!“
    RICHTIG SO! In jedem Verein sollte genauer hingeschaut werden. Leben Sie hinterm Mond? Ich könnte kotzen, wenn ich Ihre Zeilen lese. Öffnen Sie mal die Augen. Wissen Sie eigentlich, was auf der Welt abgeht? Es wird überall viel zu viel weggeschaut bzw. totgeschwiegen. Genau das ermutigt Täter zu immer wieder neuen Verfehlungen und strafbaren Handlungen. Widerlich!

  4. Leider ist es in Österreich schon so, dass die offizielle Vertretung der ZauberKUNST schon voll auf der political correctness aufgesprungen ist. Das stößt nicht nur in unserem Club sauer auf.
    Beginnend schon bei der Nachwuchsarbeit und der Vorschreibung einer Richtlinie bzgl. sexueller Übergriffe an Jugendliche, bis hin nun zur neuesten Diskussion?! ob Frauen als Assistentinnen noch zeitgemäß sind und es nicht diskriminierend für Frauen ist, sich vom Magier zerteilen zu lassen, oder ihm zu assistieren. Diese weit übertriebenen wokeness Ansätze haben in unserer wunderbaren KUNST nichts verloren. Denn Wokeness und deren Darstellung ist auch Kunst und es scheint heute leider zu gelten: was bisher als normal angesehen wurde wird ab sofort als „unangebracht“ bewertet und was bisher nicht der Normalität entsprach ist ab jetzt eben neue Realität geworden, ob es der Mehrheit passt oder nicht (und sehr vielen passt dies eben nicht!)
    Dazu auch noch die Zauberkunst damit zu beschäftigen geht vielen zu weit und finden dies hat absolut hier nichts verloren.

    • taschenspieler | 14. Juni 2025 um 9:03 | Antworten

      Lieber Armin,

      vielen Dank für deinen Beitrag. Auch wenn du den betreffenden Artikel noch gar nicht kennen kannst, möchte ich dennoch kurz auf einige Punkte deiner Nachricht eingehen.

      Welche Politik der Magische Ring Austria (MRA) verfolgt, wird in der Generalversammlung beschlossen – von den dort stimmberechtigten Vertretern der Mitgliedsvereine und dem von ihnen gewählten Vorstand. Auch du hast als Vertreter deines Vereins dort Rede- und Stimmrecht und kannst deine Einwände einbringen. Genau dafür ist dieser Rahmen gedacht.

      Im Aladin erscheinen Beiträge unterschiedlicher Autor:innen, die jeweils mit ihrem Namen für ihre Inhalte verantwortlich zeichnen. Wie in jeder Zeitschrift – auch in Fachzeitschriften zur Zauberkunst – spiegelt ein Artikel nicht zwangsläufig die offizielle Haltung der Herausgeber wider (siehe Impressum). Daher sind die Beiträge auch klar mit dem Namen der jeweiligen Autor:innen gekennzeichnet. Du bist herzlich eingeladen der Aladin Redaktion einen Beitrag für den Aladin zu schreiben!

      Da der Artikel, auf den du dich beziehst, noch nicht erschienen ist, möchte ich stattdessen auf deine Kritik an der Kinderschutzrichtlinie des MRA eingehen, die 2023/24 in Kraft trat. Diese Richtlinie wurde vom Vorstand einstimmig beschlossen und erhielt breite Zustimmung aus den Mitgliedsvereinen. Ziel war es, endlich jenen Standards gerecht zu werden, die in nahezu allen Sportvereinen und vielen anderen Organisationen auf behördliche Empfehlung hin längst etabliert sind. Leider haben zahlreiche Missbrauchsfälle – ob in Jugendorganisationen, kirchlichen Einrichtungen, Sportverbänden oder auch in der internationalen Zauberszene – gezeigt, dass solche Maßnahmen notwendig sind.

      Übrigens haben auch die größten Zaubervereine der Welt – darunter die Society of American Magicians, der I.B.M. Ring, der Magic Circle und das Magic Castle – längst ähnliche Regelungen in ihre Richtlinien aufgenommen. Wenn du persönlich der Meinung bist, dass dieser Schutz für Jugendliche nicht angebracht und notwendig ist, solltest du das bitte in der Generalversammlung zur Sprache bringen. In Österreich ist dieser Punkt übrigens parteiübergreifend unbestritten und gesellschaftlich weitgehend Konsens. Dies hier öffentlich in Frage zu stellen ist für mich völlig unverständlich.

      Was deinen Hinweis auf das Thema Frauen in der Zauberkunst betrifft: Dieses ist nicht Gegenstand meiner kommenden Kolumne. Zudem existiert beim MRA keine spezifische Richtlinie dazu, auf die sich deine Kritik beziehen könnte. Wenn dir der Punkt wichtig ist, kannst du ihn aber gerne an der geeigneten Stelle zur Diskussion stellen.

      Im Sinne der Meinungsvielfalt im Aladin-Netzwerk veröffentlichen wir selbstverständlich auch deinen Beitrag. Als verantwortlicher Vereinspräsident würde ich es jedoch sehr begrüßen, wenn grundlegende Einwände zu beschlossenen Richtlinien – wie in diesem Fall zum Thema Jugendschutz – direkt in den zuständigen Gremien eingebracht werden, anstatt erst zwei Jahre später öffentlich Kritik zu äußern. Dieses Thema ist für die betroffenen Jugendlichen und deren Eltern schlicht zu wichtig.

      Herzliche Grüße

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