Paul Sommersguter geht mit der Zeit. Wer braucht heute noch Assistenten und Techniker aus Fleisch und Blut, wenn doch R.O.X.Y., ein „Wunderfuzzi“ als digitale Zauberassistentin und Technikerin, jederzeit pflegeleicht zur Verfügung steht? Was Siri und Alexa für Muggels sind, ist R.O.X.Y. für den Zauberkünstler.
Mit einem Augenzwinkern widmet sich Paul diesem Thema und wird dabei tatkräftig von Luciana aus Fleisch und Blut unterstützt. Sie eröffnet den Abend mit einem temperamentvollen Sambatanz, der in eine schwebende Box mündet, aus der Paul spektakulär erscheint. Gemeinsam setzen Luciana und Paul auch den Schlusspunkt des Abends mit einer aufwendigen Erscheinungsillusion und einer stimmungsvollen Zugabe. In der offiziellen Programmbeschreibung sucht man ihren Namen allerdings vergeblich.
Im Mittelpunkt steht jedoch R.O.X.Y., die digitale Assistentin, die Paul ebenso wie das Publikum in Staunen versetzt – und ihn zugleich zur Verzweiflung treibt, wenn sie ein Eigenleben entwickelt und versucht, die Show selbst zu übernehmen.
Am Ende aber wird jedem klar: Gute und spannende Zauberkunst lässt sich nicht durch digitale Assistenten ersetzen. Paul Sommersguter beweist sein hervorragendes Handwerk und versteht es, dieses Thema spielerisch und mit charmanten Seitenhieben auf unsere digitale Welt zu inszenieren. Der Untertitel „Magie und Kabarett“ verspricht nicht zu viel. Die Zauberkunst wird kreativ und in ungewöhnlichen Kombinationen präsentiert und sorgt für Staunen im ausverkauften Lebe Theater in Graz an diesem Muttertag.
Nur durch Zufall gelingt es mir, noch eine zurückgegebene Karte zu ergattern – und ich habe es keine Sekunde bereut. Es gab viel zu lachen und zu staunen. Zum Abschluss entlassen Paul und Luciana das Publikum mit einer poetischen Darbietung: „Sands of the Desert“ ist ein wunderschönes Kunststück in einer zauberhaften Interpretation.
Langanhaltender Applaus begleitet die Künstler in die Garderobe.
Homepage des Künstlers: https://paul.live
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