Tag 2 der Tagung brachte interessante Vorträge, Exkursionen und Besichtigungen.
Vorträge:
Ulrich Rausch, laut eigenen Angaben vollkommen nackt in Wien angekommen, musste auf eine große Herausforderung reagieren. (sein gesamtes Gepäck war hängen geblieben und war am Flughafen nicht mehr gesehen.
Teufel sei dank, hatte er den „Stick“ für die Präsentation im Handgepäck, so dass er seinen Vortrag:
„Der Teufel an der Wand“ wie geplant abhalten konnte.
Warum wurde der Teufel abgebildet? Welche Bedeutung hatte das? Ein sehr interessanter Vortrag.
Er zeigte dazu auch zahlreiche Beispiele.
Steffen Taut, ging in seinem Vortrag: „Religiöse Tricks der Antike“ auf Tricktechniken ein, die bereits bei den alten Griechen dazu verwendet wurden, um so manche Orakel möglich zu machen.
Wie kamen die Priester zu den Informationen um dann heimlich den Statuen ihre Stimme zu geben?
Steffen Taut beleuchtete das Thema mit der von ihm gewohnten Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit, ohne sich auf wilde Spekulationen zu verlassen. Erstaunlich was er alles zusammengetragen hat. Es wäre sehr interessant diese Untersuchungen einmal auch in schriftlicher Form zu publizieren.
Rüdiger Deutsch, erlaubte uns einen Blick in seine reichhaltige Sammlung von Trickkarten. Von einfachen diagonal geteilten Karten, bis hin zu sehr komplexen technischen Systemen war alles dabei. Wie man es von ihm gewohnt ist in fototechnisch toller Qualität, die die Karten zum Leuchten brachten. Wunderbar Designs der großen Zauberfirmen, Bartl, Horster, Zauberklingl waren dabei und die 20 Minuten des Vortrags flogen nur so vorbei.
Birgit Bartl Engelmann, die Enkelin von Rosa Bartl öffnete ihre Familiengeschichte und beleuchtete die Bedeutung von Wien, wo die Wiege der Leichtmann Dynastie lag. Da sie persönlich verhindert war, übernahm den Vortrag Peter Schuster. Interessant zu sehen, wo die Geschäfte Zauberkönig in Wien lagen. Die Lage war ganz vorzüglich (Körnerstraße, Graben und Tuchlauben).
Das bewährte Konzept dieser Veranstaltung ist, dass die Vorträge ca. 25 Minuten dauern und danach noch Zeit für Fragen ist. Magic Christian wachte mit Argus Augen darüber, dass die Zeit eingehalten wurde. Dieses System stellt sicher, dass die Vorträge knapp und am Punkt sind. Denn über jedes dieser Themen könnte man stundenlang sprechen ohne zu langweilen.
Diese Vorträge zeigen sehr deutlich, wie aktuell die Geschichte der Zauberkunst auch heute ist. Gerade bei dem Vortrag über Spielkarten sah ich so manches Konzept, das 100 Jahre später als neu verkauft wird.
Am Nachmittag geht es zur Exkursion ins Wien Museum, wo wir Plakate und Bücher aus dem Fundes sehen und vieles über die Restaurierung, aber auch Archivierung erfahren werden.
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