Woche für Woche bekomme ich Angebote von Zauberkünstler, die eine Seminartour durch Europa machen möchten und ihr Seminar einem Klub anbieten. Ein richtiger Geschäftszweig hat sich entwickelt.
Das hat zur Folge, dass sich auch Menschen auf den Weg machen, die sehr wenig Eigenständiges zu erzählen haben. Ihnen geht in erster Linie um den Verkauf ihrer rasch entwickelten Effekte die speziell für die Seminartour konzipiert werden. Unser System, einem Seminarleiter zwischen 200 – 300 Euro für ein Seminar zu bezahlen, um im Gegenzug sein A Material zu erwarten, funktioniert nur dadurch, dass sich die Seminarleiter durch Verkauf das Seminar finanziell erfolgreich gestalten können.
Die Rechnung bekommen wir präsentiert.
a) Schlechte Seminarleiter die wenig Eigenständiges zu berichten haben
b) Verkaufsseminare die für die Seminarbesucher teuer werden können
Selten gibt es dazu Ausnahmen.
Eine solche Ausnahme ist der erfolgreiche Zauberkünstler Martin Lewis. Er hat 40 Jahre auf Kreuzfahrtschiffen verbracht und hat Zeiten erlebt, wo man da noch richtig gute Gagen bekam. Er war erfolgreich in Theatern und Comedy Clubs. Daneben ist er ein kreativer Denker und Entwickler von praxisorientierter Zauberei.
Zaubern liegt im Blut der Lewis, denn bereits sein Vater Eric Lewis war ein berühmter Zauberkünstler und Autor vieler Zauberbücher
Martin Lewis ist in Begleitung seiner charmanten Gattin Susanne, einer gebürtigen Wienerin. Sie schmeißt den Laden im Hintergrund und ergänzt den Künstler Martin Lewis in kaufmännischen Belangen.
Die Besucher des Seminars kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie finden sich im Klublokal des Magischen Klub Vorarlbergs ein.
Martin zeigt zum Großteil Effekte, die man bisher nicht kannte. Bewusst hat er Kunststücke ausgesucht, die praxiserprobt sind, wenig Platz zum Transport brauchen und noch nicht durch andere Seminare bekannt geworden sind.
Sehr schön sein Konzept der „Vielseitigkeit von Methoden“. Dies bedeutet, dass er Prinzipien an Hand eines Kunststücks zeigt, die durch ein wenig Nachdenken in vielen anderen Effekten auch ebenso zu verwenden ist. Man kann quasi nach Besuch des Seminars sein Programm kritisch durchforsten und Anregungen direkt verwenden, um das bisherige Programm zu verbessern.
Beispiele daraus sind z.B. der versteckte Index, eine raffinierte Methode in voller Sicht der Zuseher einen Kartenindex zu verwenden. Oder seine Version des Pendelholdouts, in dem viele Ideen mit eingeflossen sind. (Cornelius, Thommy Wonder, etc.). Damit ist es möglich sein Tuchverschwinden, eine Tuch in Ei Routine oder ein Zeitungsblatt zerreißen wesentlich zu verbessern. Und es gibt noch viel mehr Möglichkeiten. Wer das Verwandeln von weißen Blättern in Geldscheine wirklich sauber beenden möchte, ohne in die Taschen greifen zu müssen findet hier eine tolle Methode.
Natürlich zeigt Martin Lewis auch ein paar seiner Klassiker: Side Walk Shuffle, Färbende Rose (eine moderne Methode des Rosenspiegels von Hofzinser), u.s.w.
Herauszuheben ist noch ein Close-up Effekt mit einer Würfel/Glas Durchdringung. Hammerstark, umringt vorführbar, stehend vorführbar und ein automatischer Reset. Genial. Martin vermarktet diesen Effekt schon länger, aber wenn man ihn sieht, dann muss man zugreifen.
Ein toller Seminarabend neigt sich dem Ende. Es wird fleißig gekauft, diesmal aber Produkte, die eine Chance haben in der Praxis gezeigt zu werden. Und auch ohne Kauf, geht man reich an neuem Wissen hinaus in die Praxis. Umsetzen muss man das Gelernte natürlich selbst.
Martin klappt am Schluss sieben kleinen Koffer zu. Er passt in jedes Handgepäck. Aber es enthält 2 komplette Bühnenprogramme a 50 Minuten, mit dem man im größten Theater spielen kann. Der Kreis schließt sich:
Ein minimalistisch Maximalist! Minimales Gepäck, maximaler Effekt.
Danke Martin und Susanne für euren Besuch!
Hier könnt ihr das Seminar noch sehen:
Zauberladen Zürich Oct. 23th
Zauberfreunde Steyr Oct. 26th
Magischer Cerlce Wien, Oct. 27th
Magischer Klub Wien, Oct. 28th
SUPER, ein Seminar in dem jeder was findet. Selten das man das Gefühl hat, sein halbes Seminar sofort in sein eigenes Programm einbauen zu müßen, oder besser gesagt, zu können.
„… auch ohne Kauf, geht man reich an neuem Wissen hinaus…“
Das stimmt auf jeden Fall. Mir hat das Seminar absolut gut gefallen. Martin Lewis ist ein Genie!
Ich muss immer wieder grinsen wenn ich an das von ihm Gezeigte denke und werde noch lange davon zerren. 🙂